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Warum lässt sich Windows 10/11 nicht installieren?

Zuletzt aktualisiert am Dec 04, 2025

Es gibt viele Gründe, warum sich Windows 10 oder 11 nicht installieren lässt. Hier die häufigsten Ursachen, wie du sie prüfst, und konkrete Lösungs-Schritte (inkl. Befehle), damit du systematisch vorgehst und das Problem höchstwahrscheinlich selbst behebst.

1) Häufige Ursachen (kurz)

  • Boot-/Installationsmedium ist beschädigt oder falsch erstellt (ISO defekt, falsche Boot-Modi).

  • UEFI vs. Legacy (MBR/GPT) Konflikt – BIOS/UEFI Einstellungen passen nicht zur Installations-Art.

  • Nicht kompatible Hardware (bei Windows 11: kein TPM 2.0 / kein Secure Boot / unpassende CPU).

  • Festplatte(n) / Partitionen: falsches Partitionsschema, vorhandene BitLocker/Verschlüsselung, defekte Sektoren.

  • Treiber fehlen (z. B. NVMe-Treiber, RAID/SATA Controller).

  • Unzureichender Speicher (RAM, freier Festplattenplatz).

  • Externe Geräte stören (USB-Hubs, Drucker, SD-Karten).

  • Fehlermeldungen/Fehlercodes (z. B. 0xC1900101, 0x8007000D) jeder Code hat eigene Lösungen.

  • Corrupt Windows-Image / Update-Probleme (bei Upgrade von älterem System).

2) Erste Überprüfung (Checkliste schnell durchgehen)

  1. Installationsmedium: USB neu erstellen (siehe Abschnitt 4).

  2. BIOS/UEFI: UEFI aktiv? Secure Boot / TPM prüfen (bei Win11 nötig).

  3. Entferne unnötige Peripherie: nur Tastatur, Maus, Monitor, USB-Stick.

  4. Genug Platz auf Ziel-SSD/HDD? (mind. 64 GB für Win11 empfohlen).

  5. Wenn Upgrade: Backup machen, Virenscanner/Third-Party Tools deinstallieren.

  6. Auf Fehlermeldungen achten und notieren (genauer Wortlaut / Code).

3) Konkrete Troubleshooting-Schritte (von einfach zu fortgeschritten)

A. Installationsmedium neu machen

  • Für Windows 10: Microsoft Media Creation Tool (Windows) oder offizielles ISO.

  • Für Windows 11: ebenfalls Media Creation Tool oder ISO von Microsoft.

  • Wenn du Rufus benutzt: wähle GPT (UEFI) für moderne Systeme; MBR (Legacy BIOS) nur für alte PCs.

  • Empfehlung: USB (mind. 8 GB) komplett neu formatieren und ISO neu schreiben.

B. BIOS/UEFI prüfen

  • Bootmodus: UEFI empfohlen. Wenn dein USB im Legacy/CSM gebootet wurde, wechsle entsprechend.

  • Secure Boot: für Windows 11 eingeschaltet (bei Inkompatibilität zuerst Kompatibilität prüfen).

  • TPM: Windows 11 verlangt TPM 2.0. Prüfe im UEFI oder in Windows mit tpm.msc (wenn vorhanden).

C. Datenträgerprobleme reparieren / Partitionen neu anlegen

WICHTIG: Backup erstellen, bevor du Platte löschst.

Während der Installation: drücke Shift+F10, um die Eingabeaufforderung zu öffnen, und führe folgende Schritte aus:

Diskpart prüfen/aufräumen:

diskpart
list disk
select disk 0        <-- ersetzt 0 durch die Zielplatte
clean                <-- löscht alle Partitionen (vorsichtig!)
convert gpt          <-- für UEFI/GPT. Für Legacy: convert mbr
exit

Optional (EFI Partition anlegen Windows Setup macht das normalerweise automatisch):

diskpart
select disk 0
create partition primary size=100
format fs=fat32 quick
assign letter=s
exit

Festplatte auf fehlerhafte Sektoren prüfen:

chkdsk C: /f /r

(bei Offline-Laufwerk zuerst erreichen/zuordnen).

D. Treiberprobleme (z. B. NVMe, RAID)

  • Manche Server/Notebooks benötigen während Setup den SATA/RAID/NVMe-Treiber auf separatem USB. Wenn Windows Setup sagt „Kein Laufwerk gefunden“, lade passenden Controller-Treiber vom Hersteller auf einen zweiten USB-Stick und wähle „Treiber laden“ im Setup.

  • NVMe: ältere Installations-Images benötigen gelegentlich NVMe-Treiber des Herstellers (Intel/Samsung).

E. Upgrade schlägt fehl (Fehlercodes)

  • 0xC1900101 meist Treiberprobleme; deinstalliere Drittanbieter-Antivirenprogramme, trenne Peripherie, aktualisiere Mainboard/Storage-Treiber.

  • 0x8007000D / 0x80070002 beschädigte Installationsdateien; ISO/USB neu erstellen.

  • 0x8007042B (oder Abbruch beim Kopieren) oft Treiber oder Hardware-Inkompatibilität; saubere Neuinstallation statt Upgrade versuchen.

F. Windows 11 spezifisch: Anforderungen

  • 64-Bit CPU, TPM 2.0, Secure Boot, mind. 4 GB RAM, 64 GB Speicher.

  • Wenn PC offiziell inkompatibel, gibt es Registry-Bypass-Workarounds nicht empfohlen für produktive Systeme, da Sicherheitsfunktionen fehlen. Besser: Hardware-Upgrade oder Windows 10 weiter nutzen (bis Ende Support-Datum beachten).

G. SFC & DISM (falls vom alten Windows upgrade)

Wenn du ein Upgrade machst und das alte System noch startet:

sfc /scannow
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

Diese Befehle reparieren Systemdateien.

4) USB mit Rufus / Media Creation Tool richtig erstellen (Kurz-Anleitung)

  • Rufus: Wähle ISO, Ziel = GPT, Partition Scheme = GPT, Target system = UEFI (non CSM). Für ältere Systeme: MBR + BIOS.

  • Media Creation Tool: folgen, erzeugt meist korrektes UEFI-USB.

  • Prüfe nach Erstellung: USB bootet im UEFI Modus (im Bootmenü steht meist „UEFI: “).

5) Wenn Setup sagt „Windows kann auf diesem Laufwerk nicht installiert werden“

Mögliche Meldungen und Lösungen:

  • „Windows kann nicht auf Laufwerk X installiert werden. Der ausgewählte Datenträger hat eine MBR-Partitionstabelle.“ → Lösung: konvertiere zu GPT (Diskpart convert gpt) oder boote im Legacy/BIOS-Modus.

  • „Windows kann nicht auf diesem Datenträger installiert werden. Der Datenträger ist durch BitLocker geschützt.“ → BitLocker entschlüsseln/TPM entsperren.

  • „Es konnte keine neue System-Partition erstellt werden.“ → oft, weil das Laufwerk nicht im richtigen Modus (UEFI/Legacy) ist oder USB-Stick die Partitionstabelle blockiert ziehe andere USB-Sticks ab.

6) Weitere Tipps

  • Teste mit einem anderen USB-Port (USB 2.0 statt 3.0), anderen USB-Stick oder PC.

  • BIOS-Update des Motherboards prüfen (manchmal behebt Kompatibilitätsprobleme).

  • Für Notebooks: Akku entfernen (wenn möglich) und nur Netzteil anschließen.

  • Wenn deine Installation in einem bestimmten Prozentbereich oder bei Dateikopieren hängenbleibt: Wechsel zu einer sauberen Neuinstallation (nicht Upgrade).

7) Übersicht mit Priorität was du zuerst tun solltest

  1. Installations-USB neu erstellen (Media Creation Tool) → probiere.

  2. Im BIOS UEFI und Secure Boot/TPM prüfen (nur beobachten, nicht sofort deaktivieren).

  3. Unnötige Peripherie entfernen.

  4. Falls Setup keine Laufwerke sieht: NVMe/SATA-Treiber auf zweitem USB bereithalten.

  5. Falls Upgrade fehlschlägt: saubere Neuinstallation nach Backup.